Globaler Klimaschutz

Mit dem 2015 verabschiedeten Abkommen der UN Klimakonferenz von Paris (COP21) hat sich die Weltgemeinschaft darauf verständigt, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, verpflichteten sich die unterzeichnenden Staaten und Staatengemeinschaften die Emission von Treibhausgasen zu senken. Dabei handelt es sich vor allem um Kohlendioxid (CO2), aber auch um weitere Gase wie z. B. Methan (CH4), Lachgas (N2O) und Schwefelhexafluorid (SF6). Mit diesem Abkommen wurden wichtige Weichen gestellt.

Auf der englischsprachigen Seite www.globalcarbonproject.org werden regelmäßig aktuelle Daten zum Treibhausgasausstoß visualisiert.

Klimaschutz in der EU

Die EU hat – neben den Einzelstaaten – das Paris-Abkommen unterzeichnet und ratifiziert. Sie setzt einen gemeinsamen Rahmen für die Mitgliedsstaaten. Mit dem europäischen Green Deal wurden ein umfassendes Gesetzespaket verabschiedet. Im Zentrum steht ein europäisches „Klimagesetz“, dessen ehrgeiziges Ziel die Klimaneutralität der EU bis zum Jahr 2050 ist.

Als Zwischenziel sollen 55 % der Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber 1990 eingespart werden. Der Green Deal versteht sich nicht als reines Klimaschutzprojekt. Die Strategie soll als nachhaltige Wachstumsstrategie verstanden werden:

  • Durch die Eindämmung der Umweltverschmutzung soll das menschliche Leben sowie die Tier- und Pflanzenwelt geschützt werden.
  • Unternehmen sollen dabei unterstützt werden, weltweit führend im Bereich saubere Produkte und Technologien zu werden um das Wirtschaftswachstum von der Ressourcennutzung abkoppeln zu können.
  • Der Übergang soll inklusiv und gerecht erfolgen.

Folgende Eckpunkte sind u. a. in den Maßnahmen enthalten:

  • Dekarbonisierung des Energiesektors,
  • Senkung des Energieverbrauchs durch die energetische Sanierung von Gebäuden,
  • Maßnahmen zur Entwicklung einer sogenannten grünen Wirtschaft, bspw. durch die Stärkung von Recycling,
  • Umbau der Mobilität zu einem umweltfreundlicheren aber auch kostengünstigeren privaten und öffentlichen Verkehrs.

Europäischer Green Deal

Die deutschsprachige Seite der Europäischen Kommission stellt den europäischen Green Deal vor.

Klimaschutz in Deutschland

In Deutschland sollen die THG-Emissionen laut aktuellem Klimaschutzgesetz von 1.251 Mio. t im Jahr 1990 auf 653 Mio. t im Jahr 2025 und 438 Mio. t CO2e im Jahr 2030 sinken. Im Jahr 2045 muss die Treibhausgasneutralität erreicht sein.

Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, sind erhebliche Anstrengungen und Investitionen erforderlich. Im Juni 2021 hat die Bundesregierung das Klimaschutz Sofortprogramm 2022 beschlossen.

Zu den Maßnahmen des Sofortprogramms gehören:

  • energetische Sanierung von Gebäuden und den Einbau energieeffizienter Heizungen fördern,
  • Ausstieg aus der Kohleenergie sowie Ausbau erneuerbarer Energien und Einstieg in die Nutzung grünen Wasserstoffs,
  • klimafreundliche Technologien in der Industrie vorantreiben (z. B. grüner Stahl),
  • Schutz der Moore sowie nachhaltige Waldbewirtschaftung.

Darüberhinausgehend wurde eine Vielzahl weiterer Maßnahmen umgesetzt, wie z. B. die Verpflichtung für die Bundesländer, angemessene Flächen für den Ausbau der Windkraft bereitzustellen (Wind-an-Land-Gesetz) oder auch den Rahmen für die kommunale Wärmeplanung.

Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder

In der länderübergreifenden Arbeitsgruppe der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder werden regelmäßig aktualisierte Daten – auch zu der Entwicklung des Energiesektors sowie zu Treibhausgasemissionen – veröffentlicht.

Treibhausgasemissionen in Deutschland

Als Aufgabe des Paris-Abkommens berichten die Unterzeichnerstaaten nach Vorgaben des IPCC die Höhe ihrer territorialen Treibhausgasemissionen. Unter dem Link sind die Informationen zum letzten Stand der Emissionen in Deutschland verfügbar.

Der Emissionshandel

Größere Emittenten im Energie- und Industriebereich sowie im Luft- und Seeverkehr unterliegen Verpflichtungen des Europäischen Emissionshandels (ETS 1). Dieser hat eine Verringerung der Treibhausgasemissionen dieser besonders wichtigen Bereiche zum Ziel (in Sachsen-Anhalt ca. 60 % aller Treibhausgasemissionen). Die Emissionen jedes registrierten Teilnehmers können auf den Seiten der Europäischen Union eingesehen werden.