Schritt 1: Vorbereitung

Information bündeln und Rahmenbedingungen definieren

Kommunale Klimafolgenanpassung ist eine Querschnittsaufgabe. Sie gelingt besonders dann, wenn zentrale Rahmenbedingungen geklärt und wichtige Akteure früh eingebunden werden. Eine gute Vorbereitung sorgt dafür, dass bereits verfügbare Informationen von Beginn an gezielt eingesetzt werden.

Rahmenbedingungen schaffen

Ein erfolgreiches Konzept zur Klimafolgenanpassung braucht Engagement, Zeit und finanzielle Mittel. Folgende Aktivitäten unterstützen einen guten Start:

  • Verantwortlichkeiten festlegen:
    Wer sollte aus fachlicher Sicht zusammenarbeiten? Wer koordiniert den Prozess innerhalb der Verwaltung?
  • Zeitmanagement planen:
    Wie können ausreichend Kapazitäten für Planung, Erstellung und Umsetzung gesichert werden?
  • Akteure identifizieren und einbinden:
    Wer aus dem unmittelbaren Umfeld wie Feuerwehr, Gemeinde- bzw. Stadtrat, Wirtschaft und Fachöffentlichkeit sollte mitwirken oder informiert werden – und in welcher Phase?
  • Interkommunale Zusammenarbeit prüfen:
    Gibt es Nachbarkommunen bzw. Landkreisen mit ähnlichen Naturräumen oder gemeinsamen Infrastrukturen? Wissensaustausch oder gemeinsame Projekte können personelle und finanziellen Mittel sparen.
  • Finanzierung und Fördermöglichkeiten klären:
    Wo besteht Finanzierungsbedarf? Lassen sich Aspekte der Klimafolgenanpassung in bestehende oder geplante Förderanträge integrieren? Aktuelle Förderangebote finden Sie unter Förderung.

Relevante Pläne und Informationen zusammentragen

In einer Bestandsanalyse sollten alle entscheidenden Informationen für die kommunale Klimafolgenanpassung zusammengetragen und dokumentiert werden:

  • Vorhandene Planungen und Konzepte:
    Dazu zählen z. B. Flächennutzungsplan, Klimaschutzstrategie, Verkehrsentwicklungsplan, Wasserwirtschaftskonzepte sowie der überregionale Landesentwicklungsplan.
    Worin bestehen Schnittstellen und Handlungsspielräume zur Klimafolgenanpassung?
    Welche Konflikte mit kommunalen und städtebaulichen Planungszielen gibt es (z. B. Denkmalschutz, Nachverdichtung)?
    Wenn die Ziele der Klimafolgenanpassung sich mit den vorhandenen Planungen vereinbaren lassen, besteht eine große Chance auf erfolgreiche Umsetzung. Klimafolgenanpassung sollte daher von Anfang an in bestehende Pläne integriert werden.
  • Bereits umgesetzte Anpassungsmaßnahmen:
    Welche baulichen Veränderungen der letzten Jahre erfüllten bereits Anforderungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels?
    Was hat zu einer erfolgreichen Umsetzung geführt?
  • Aktuelle klimatischen Situation:
    Gibt es schon bestehende Klimarisiken? Welche Extremereignisse traten den letzten zehn Jahren auf (z. B. Überschwemmung durch Starkregen, Hitzeperioden, Tornados)?
    Welche lokalen oder regionalen Besonderheiten existieren (z. B. Hanglage, Talkessel, windexponierter Standort)?
    Wie ist der Zustand des Stadtgrüns?
  • Soziale, ökonomische und ökologische Informationen:
    Liegt eine gute Informationstiefe zu Bevölkerung, kritischer Infrastruktur, Wirtschaft und Landnutzung vor?
    Welche relevanten Gelände- und Landnutzungsdaten sind vorhanden (DGM, DOM, 3D-Gebäudemodell, ATKIS, ALKIS, Grün-/Baumkataster, Luftbilder, Bodendaten, Versiegelungsgrad)?

Ergebnisse der Vorbereitungsphase:

  •  Überblick über relevante Akteure, Planungen und Daten
  • Einschätzung der organisatorischen, finanziellen und klimatischen Ausgangsituation
  • Grundlage für den Einstieg in die Analysephase