Anpassungsmaßnahmen
Objektspezifische Maßnahmen der Bauvorsorge können die nachteiligen Folgen zukünftiger Überflutungsereignisse für das baukonstruktive Gefüge, die Haustechnik und das Inventar von Gebäuden reduzieren. Alle Maßnahmen der Bauvorsorge können dabei drei grundsätzlichen Konzepten zugeordnet werden:
- Ausweichen,
- Widerstehen und
- Anpassen.
Das Konzept „Ausweichen“ umfasst alle Maßnahmen, mit denen das Hochwasser im Ereignisfall von der Gebäudehülle ferngehalten wird. Dies ist durch Verlagerung von Gebäuden, Gebäudeteilen oder hochwertigen Nutzungen möglich. Zu den verbreiteten Maßnahmen zählt hier unter anderem der Einsatz von mobilen oder permanenten Hochwasserschutzsystemen im Außenraum, die einen Siedlungsbereich oder einzelne Gebäude vor der Überflutung abschirmen. Grundsätzlich sollten Neubauvorhaben ausschließlich außerhalb festgesetzter Überschwemmungsgebiete umgesetzt werden.
Unter dem Konzept „Widerstehen“ werden alle Maßnahmen zusammengefasst, die die Flutung eines Gebäudes bis zu einer vorab festgelegten Höhe verhindern. Um dieses Konzept wirksam umzusetzen, sind insbesondere alle möglichen Eintrittswege des Wassers durch die Gebäudehülle zu betrachten.
Ziel bei dem Konzept “Anpassen” ist es, potentielle Schäden an der Bausubstanz von Gebäuden auch bei einem nicht mehr zu vermeidenden Wassereintritt zu verringern, so dass der Umfang der baulichen Maßnahmen zur Schadensbeseitigung reduziert und die schnelle Wiederherstellung der planmäßigen Nutzung des Gebäudes gewährleistet werden kann. Insbesondere bei gewerblich genutzten Immobilien ist dies von großer wirtschaftlicher Bedeutung.