Ziel: Bestehende Informationen und relevante Pläne zusammentragen

Das Klimaanpassungskonzept soll bestehende Klimaanpassungsprozesse und Klimaanpassungsaktivitäten sowie weitere relevante Planungen berücksichtigen. Betrachten Sie das Klimaanpassungskonzept innerhalb der Verwaltung daher nicht als isoliertes Projekt.

In dieser Phase geht es um eine Bestandsanalyse. Alle Informationen, die für das Klimaanpassungskonzept von Belang sein können, müssen zusammengetragen und dokumentiert werden. Das sind nicht nur Ihnen bekannte Klimainformationen und bestehende Planungen. Von Interesse können sein: Bevölkerungsstruktur, Einkommensverteilung, Wohnumfeld, Gesundheitsstatus der Bevölkerung, Gelände- und Landnutzungsdaten. Insbesondere sozio-ökonomische Daten sind wichtig für die spätere Betroffenheitsanalyse. Unterschätzen Sie den Zeitaufwand für die Recherche und das Zusammentragen nicht.

Ein erfolgreiches Klimaanpassungskonzept braucht nicht nur Zeit und Engagement, sondern auch finanzielle Mittel. Durch die Beantragung etwaiger Fördermöglichkeiten im Schritt „Vorbereitungen treffen“ i. V. m. der internen Haushaltsplanung sollte frühzeitig geklärt werden, wie das Projekt finanziert werden kann und ob evtl. externe Projektpartner gewonnen werden können.

Was ist zu tun

  1. Identifizieren Sie bestehende lokale und regionale Planungen und Konzepte. Das können zum Beispiel Flächennutzungsplan, Klimaschutzstrategie, Verkehrsentwicklungsplan oder Wasserwirtschaftskonzepte sein. Schauen Sie auch in die überregionalen Planungen wie der Landesentwicklungsplan. Suchen Sie Schnittstellen zwischen bestehenden Planungszielen und den Zielen der Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Welchen Beitrag kann ein Klimaanpassungskonzept für die bestehenden Planungsziele leisten und umgekehrt.
  2. Verschaffen Sie sich ebenfalls einen Überblick über bereits erfolgreich umgesetzte Anpassungsmaßnahmen. Ggfs. werden diese anders bezeichnet, stellen aber faktisch auch Anpassungsmaßnahmen an die Folgen des Klimawandels dar (z. B. Verschönerung Marktplatz durch Pflanzmaßnahmen).
  3. Versuchen Sie eine erste Bestandsaufnahme der aktuellen klimatischen Situation bzw. bestehende Erkenntnisse zusammen zu tragen. Gibt es schon bestehende Klimarisiken die Ihnen aus der Vergangenheit bekannt sind (z. B. Überschwemmungsgebiete). Existieren lokale oder regionale Besonderheiten (z. B. Hanglage, Talkessel, windexponierter Standort,…). Wie ist der Zustand des Stadtgrüns? Welche historische Ereignisse sind bekannt und können berücksichtigt werden (Extremereignisse)?
  4. Berücksichtigen Sie auch soziale, ökonomische und ökologische Informationen (Bevölkerungsstruktur, technisch und kritische Infrastrukturen, Wirtschaft,…). Beschaffen Sie sich relevante Gelände- und Landnutzungsdaten (DGM, DOM, 3D-Gebäudemodell, ATKIS, ALKIS, Grün-/ Baumkataster, Luftbilder, Bodendaten, Versiegelung,…).
  5. Bestimmen Sie, welche Handlungsfelder unbedingt betrachtet werden müssen. Laut § 12 Abs. 2 S. 2 KAnG sollte der Maßnahmenkatalog möglichst auch Maßnahmen enthalten, mit denen Vorsorge insbesondere in extremen Hitzelagen, bei extremer Dürre und bei Starkregen getroffen werden kann, sowie solche Maßnahmen, die die Eigenvorsorge der Bürgerinnen und Bürger erhöhen (§ 12 Abs. 2 S. 2). Berücksichtigen Sie das bereits bei der Auswahl der Handlungsfelder.
    • Beispiel: Ist der Anteil an landwirtschaftlicher Fläche im betrachteten Gebiet hoch, sollte das Handlungsfeld Landwirtschaft zwingend betrachtet werden, usw.. Sie können sich dabei an der Einteilung der „Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) an die Folgen des Klimawandels“ oder den Landesanpassungsstrategien orientieren. Evtl. bietet sich aber auch eine andere Einteilung an, die Ihren lokalen Anforderungen und Gegebenheiten eher gerecht wird (Energie, Tourismus/ Handel, Gewerbe/ Industrie, Stadtgrün, Katastrophenschutz,…).
  6. Formulieren Sie bereits in dieser ersten Phase ein möglichst klares Ziel und ggfs. Schwerpunkte für Ihr Anpassungskonzept. Zum Beispiel:
    • Vision: „Die hitzeangepasste Kommune“
    • Vision: „Schwammstadt“
    • Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimafolgen
    • langfristiger Erhalt der Standortattraktivität

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