Treibhausgase

Einige Gase in der Atmosphäre wirken als Treibhausgase. Sie lassen das Sonnenlicht fast ungehindert passieren, halten aber die Wärmestrahlung, die von der Erdoberfläche ausgeht, in der Atmosphäre zurück. Zu diesem natürlichen Treibhauseffekt trägt überwiegend Wasserdampf (H2O) bei, gefolgt von Kohlendioxid (CO2), Ozon (O3), Lachgas (N2O) und Methan (CH4). Der Treibhauseffekt macht das Leben in seiner heutigen Form erst möglich. Mit Beginn der Industrialisierung hat die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre immer mehr zugenommen. Dadurch wird der natürliche Treibhauseffekt verstärkt, die durchschnittliche Temperatur auf der Erde steigt. Dieser anthropogene – vom Menschen verursachte – Treibhauseffekt gilt als wesentliche Ursache des Klimawandels.

Vor allem der Anteil an CO2 ist stark gestiegen. Das Gas wird vorrangig bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzt. Aber auch die Menge an Methan und Lachgas, die insbesondere durch landwirtschaftliche Tätigkeiten entsteht, hat zugenommen. Nicht zuletzt gelangen mit den fluorierten Treibhausgasen (F-Gase) neue, künstlich erzeugte Treibhausgase in die Atmosphäre.

 

Treibhausgase kennen keine Ländergrenzen. Deshalb baut Europa das „Integrated Carbon Observation System“ (ICOS) auf. ICOS sieht vor, ein Netzwerk von kontinuierlichen, qualitativ hochwertigen und standardisierten Treibhausgasmessungen über Europa zu errichten und ein europäisches Gesamtbild zu erstellen. Das umfangreiche ICOS-Netzwerk wird im Endausbau rund 140 Stationen in Europa umfassen.

Die TU Dresden (Professur Meteorologie) und damit Sachsen leistet seit 2011 einen wesentlichen Beitrag zur europäischen Forschungsinfrastruktur ICOS. Im Bereich Ökosysteme betreibt die TU Dresden vier Messstationen zur kontinuierlichen Langfristbeobachtung des CO2-, Wasser-, Wärme- und Energiehaushaltes verschiedener Landnutzungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DE-Tha_CO2a_1997-2022

DE-Tha_CO2b_1997-2022

Seit 1990 reduzierten sich die Emissionen von Treibhausgasen (THG) im Freistaat Sachsen um die Hälfte. Beteiligt war hieran die wirtschaftliche Umstrukturierung in Ostdeutschland während der 1990er-Jahre, insbesondere die Schließung stark Umwelt verschmutzender Anlagen im Energie- und Industriesektor. In den letzten zwanzig Jahre sind jedoch kaum noch Minderungen erkennbar.

CO2 ist mengenmäßig das bedeutendste THG (2018 in Sachsen: 93%).
Die Entwicklung der CO2-Emissionen ist stark an den Energiesektor gebunden. Hauptverursacher in Sachsen sind die Großfeuerungsanlagen, insbesondere die Stromerzeugung aus Braunkohle. Allein die beiden Braunkohlekraftwerke Boxberg und Lippendorf trugen zu mehr als der Hälfte der CO2-Emissionen in Sachsen bei.

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Der Wald als CO2-Senke – aber wie?

ca. 5-minütiger Beitrag zur Langzeitmessung der Kohlenstoffspeicherung im Tharandter Wald (TU Dresden) sowie die besondere Funktion der Wälder als C-Speicher vor dem Hintergrund des globalen Klimawandels

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langfristig angelegtes Projekt BENEATH:

Wissenschaftler der TU Dresden gehen der Frage nach: Wie wirkt sich der Klimawandel auf die C-Speicherfähigkeit von Waldböden aus?