Komplexe Maßnahmenpakete und Anpassungskonzepte

Vom Modellprojekt zur Umsetzung von Einzelmaßnahmen

Lauta, Sachsen

Das Wohnquartier im Stil einer Plattenbausiedlung in Lauta-Süd stellt sich aktiv dem deutlichen Bevölkerungsrückgang, dem hohen Leerstand und einer geringen Aufenthaltsqualität entgegen. So lag ein großer Teil der Freiflächen brach und es gab nur wenig Grünflächen. Der hohe Versiegelungsgrad führt in den Sommermonaten zu einer zusätzlichen Aufheizung im Wohngebiet.

Um die Attraktivität und ökologische Qualität des Wohnumfelds zu steigern wurden Anpassungsmaßnahmen erarbeitet: Vorgesehen war eine differenzierte Gestaltung der Flächen mit abgestufter Pflegeintensität, die Einbeziehung der vorhandenen Teiche in eine nachhaltige Regenwassernutzung sowie die Anlage zusätzlicher Bäume und Sträucher zur Verbesserung des Kleinklimas. Nach der Umsetzung von Einzelmaßnahmen werden weitere in einem Folgeprojekt in die Detailplanung überführt.

Stichworte: Stadtgrün, Hitze, Quartier, Infrastruktur, Gebäude, Landschaftsplanung

In Bearbeitung seit 2017 im Rahmen eines EU-Verbundprojektes (LIFE LOCAL ADAPT) und des Ideenwettbewerbes des Kompetenzzentrums Klima

Gestaltung eines Wohnumfelds – Einbindung der Klimaanpassung in Leitmaßnahmen

Halle (Saale), Sachsen-Anhalt

Das sehr prägende Wohnquartier Lutherviertel ist bereits seit einigen Jahren als KlimaQuartier etabliert. Mit einer Kooperation engagierter Partner sieht das erstellte quartiersbezogenen Energie- und Klimaschutzkonzept Leitmaßnahmen zur Modernisierung der Quartierswärmeversorgung, der E-Mobilität sowie die Umgestaltung des Wohnumfeldes vor.

Neben einer wassersensiblen Planung zum Regenwassermanagement und der Starkregenvorsorge wurden auch soziale Aspekte berücksichtigt, mit dem Ziel, die Aufenthaltsqualität in den Innenhöfen des Quartiers zu erhöhen. Dazu zählen Maßnahmen aus dem Bereich Verschattung und Hitzeschutz.

Stichworte: Sensibilisierung, Kommunikation, Beteiligung, Infrastruktur, Schwammstadt, Stadtentwicklung, Stadtgrün, Hitzevorsorge

In Umsetzung seit 2020 unter Förderung des KFW-Programms „Energetische Stadtsanierung“.

Klimaanpassung Bad Düben: Kurstadt 2030

Bad Düben, Sachsen

Bei der Entwicklung von Maßnahmen zur Klimaanpassung war die Bürgerbeteiligung in der Kurstadt ein wichtiges Anliegen. Es fanden Workshops zu den Themen wassersensible Stadtentwicklung, Fassaden- und Dachbegrünung sowie Anpassung der Grünflächen und Gehölzbestände statt. Bürgerinnen und Bürger entwickelten eigene, von denen die besten zu Pilotmaßnahmen weiterentwickelt wurden. Inputs aus Praxis und Forschung ergänzten die Workshops inhaltlich.

Ein Meilenstein wurde 2025 mit der Fertigstellung eines Klimaanpassungskonzepts und der Umsetzung von Maßnahmen erreicht.

Stichworte: Sensibilisierung, Beteiligung, Hitze, Anpassungskonzept, Stadtgrün, Naturschutz, Landschaftsplanung, wassersensible Stadtentwicklung, Schwammstadt

In Bearbeitung seit 2019 im Rahmen eines EU-Verbundprojektes (LIFE LOCAL ADAPT) und für die Erstellung des Klimaanpassungskonzepts und Maßnahmenumsetzung unter Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

 

Potentialanalyse für Gründächer im Stadtgebiet

Plauen, Sachsen

Die Stadt Plauen ist historisch gewachsen, weshalb vor allem der Stadtkern eine hohe Bebauungsdichte mit einem großen Anteil an versiegelten Flächen aufweist. Der Anteil an Grünflächen ist im Zentrum der Stadt gering. Allerdings wird die Stadt im Norden und Süden von größeren Waldflächen eingefasst und die Weiße Elster zieht sich als „grünes Band“ vom Südwesten nach Nordosten durch das Stadtgebiet.

Neben einer Optimierung des Gründachaufbaus und der Bewirtschaftung ist auch die Wahl des Standortes von Gründächern von großer Bedeutung für den zu erwartenden Nutzen. So sind sie insbesondere an Standorten, welche vulnerabel gegenüber Hitze und Starkniederschlag sind (hoher Versieglungsgrad) effektiv. Zudem ist die Implementierung von Grün auf Dächern mit geringerer Neigung deutlich einfacher und günstiger zu realisieren. Basierend auf diesen Kriterien wurden in Plauen besonders geeignete Dachflächen identifiziert.

Stichworte: Sensibilisierung, Kommunikation, Dachbegrünung, Potentialanalyse, Stadtentwicklung

Erstellt im Zeitraum von 2021 – 2023 im Rahmen eines Verbundvorhabens (KlimaKonform)

Mit Zukunftsbäumen und Bewässerungskonzept zum resilienten Stadtgrün

Zwickau, Sachsen

Ein Großteil des Zwickauer Stadtgrüns ist wie in vielen Städten nicht ausreichend an die zukünftigen klimatischen Bedingungen angepasst. Die Folgen sind ein drohender (Teil-) Verlust des Stadtgrüns und vieler damit eingehender Ökosystemleistungen. Die zunehmende Trockenheit, in Verbindung mit zunehmender Hitzebelastung, nimmt dabei eine Sonderrolle ein.

Kategorien resilienter Zukunftsbäume wurden erarbeitet und verschiedene Bewässerungsmethoden untersucht. Potenzielle Wasserentnahme- und Sammelstellen bzw. Speicher oder Puffersysteme zu quantifizieren, bilden einen weiteren Baustein für den Aufbau eines urbanen Bewässerungskonzepts.

Stichworte: Stadtgrün, Infrastruktur, Bauleitplanung, Gesundheit,
Wasserwirtschaft, Öffentliche Plätze/Gebäude, GIS-gestützte Modellierungen, kommunale Bauleitplanung, Beteiligungsverfahren

Erstellt im Zeitraum von 2019 bis 2021 im Rahmen eines EU-Verbundprojektes (LIFE LOCAL ADAPT)

Flächen in Städten nutzen

Halle (Saale), Sachsen-Anhalt

Die Stadt Halle hat einige ungenutzte und versiegelte Flächen vorzuweisen. Das Anlegen von Blühwiesen, die Pflanzung von Bäumen und Sträuchern sowie Entsiegelungsmaßnahmen an drei Standorten sorgen für Abkühlung in der Stadt. Zusätzlich kann Niederschlagswasser (wieder) dezentral aufgenommen werden. Die Stadt möchte mit diesen Maßnahmen, die Lebensqualität der Menschen erhöhen.

Stichworte: Natürlicher Klimaschutz, Entsiegelung, Regenwassermanagement, Klimaresilienz, Blühwiesen

In Umsetzung von 2025 bis 2029 unter Förderung der ANK im Handlungsfeld „Natürlicher Klimaschutz auf Siedlungs- und Verkehrsflächen“

„Eine Stadt wird BUGA“ – Großveranstaltungen mit Weitblick planen

Dessau-Roßlau, Sachsen-Anhalt

Die Bundesgartenschau wird im Jahr 2035 im gesamten Stadtraum von Dessau-Roßlau stattfinden. Nach dem Motto „Eine Stadt wird BUGA“ sieht Dessau-Roßlau den gesamten Stadtraum mit allen Stadtteilen und Ortschaften als Aktionsraum. Neben der Stärkung des Zentrums werden dezentrale Maß­nahmen die Stadtteile stärker verknüpfen und an die Natur anbinden.

Welche konkreten Pläne umgesetzt werden, entscheidet ein Konzept, das im nächsten Schritt erarbeitet wird. Es wird Projekte geben, die sich der ökologischen Nachhaltigkeit widmen und eine Stadt fit für den Klimawandel machen. Darüber hinaus werden alle Projekte auch nachhaltig im Sinne einer wirtschaftlichen Betrachtung entwickelt.

Stichworte: Sensibilisierung, Kommunikation, Beteiligung, Tourismus, Öffentliche Plätze/Gebäude, Infrastruktur, Stadtentwicklung, Stadtgrün

In Umsetzung von 2017 bis 2035 mit Landes-, Bundes- und EU-Mittel sowie einem Eigenanteil der Stadt Dessau-Roßlau

Welterbe und Anpassung an den Klimawandel

Dessau-Roßlau, Sachsen-Anhalt

Der historische Georgengarten ist Teil des UNESCO-Welterbes in Dessau-Roßlau. Einige Bäume sind jedoch wegen langer Hitzeperioden und damit zusammenhängendem Schädlingsbefall erkrankt. Die Stadt engagiert sich nun in der Pflege und Wiederaufforstung, um die Klimaresilienz der Fläche zu erhöhen.

Hierfür wird insbesondere mit einer natürlichen Artenzusammensetzung der heimischen Gehölzvegetation aufgeforstet.

Geplante Umsetzung von 2025 bis 2027 mit einer Förderung aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner und ländlicher Räume an den Klimawandel“.

Stichworte: Klimaresilienz, Stadtgrün, Neophyten, Welterbe, Hitze

Gemeinsam „Kleine Wälder“ schaffen

Halle (Saale), Sachsen-Anhalt

Die Freiwilligen-Agentur Halle initiierte im November 2024 die Bepflanzung einer Bauminsel – auch „Tiny Forest“ genannt.

Gemeinsam mit 200 Freiwilligen wurden auf einer Fläche von 2.600 m2 nahezu 1.200 standortangepasste Bäume gepflanzt, um das städtische Mikroklima abzukühlen. Die enge Bepflanzung führt zu einer schnellen Entstehung eines Waldökosystems.

Umgesetzt im November 2024 unter Förderung durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

Stichworte: Baumpflanzungen, Beteiligung, Mikroklima, Klimaresilienz, Stadtgrün, Biodiversität