ReKIS WISSEN - Sachsen

Am 1. Juni 2021 hat das Kabinett der Sächsischen Staatsregierung das Energie- und Klimaprogramm (EKP) 2021 beschlossen, Dieses bildet bis 2030 die Grundlage für das Handeln in den Bereichen Klimaschutz, Energieversorgungssicherheit und Klimaanpassung in Sachsen.

Im Rahmen des EKP ist das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) für die Beobachtung und Bewertung des Klimawandels und der Klimafolgen im Freistaat Sachsen zuständig. Es wirkt an der Ermittlung von Betroffenheiten, der Identifikation von Risiken durch den Klimawandel und der Entwicklung von Anpassungsstrategien mit. Darüber hinaus stellt das LfULG im Rahmen der Fortschrittsberichte zum EKP aufgearbeitete Daten zu den Treibhausgasemissionen in Sachsen bereit.

Informieren Sie sich zu unseren Themen unter den oben (graue Leiste) aufgeführten Links!


Aktuelle meteorologische Situation in Sachsen

Abweichungen im Jahr 2024 zu den Perioden 1961-1990 und 1991-2020

Und so war es im Jahr zuvor …

März 2024

Besonderheit der gegenwärtigen Situation

Seit Herbst 2013 traten in den Jahreszeiten vermehrt atmosphärische Bedingungen auf, die den Aufbau bzw. die Ausprägung von Trockenheit in Sachsen begünstigen. So baute sich von November 2017 bis Januar 2024 ein kumulatives Niederschlagsdefizit von – 344 l/m² (- 7 %) vs. 1961-1990 bzw. – 449 l/m² (- 9 %) vs. 1991-2020 auf. Aus den weitreichenden und noch anhängigen Folgen leitet sich die Frage nach der Besonderheit der gegenwärtigen Situation gegenüber früher aufgetretenen Niederschlagsdefiziten ab.

Aufgrund des sehr hohen thermischen Niveaus (+ 2 K vs. 1961-1990 bzw. + 1,1 K vs. 1991-2020) und des sehr großen Strahlungsüberschusses (+ 17 % vs. 1961-1990 bzw. + 6 % vs. 1991-2020) erhöhte sich die Gras-Referenzverdunstung (Sättigungsdefizit der Atmosphäre) im genannten Zeitraum um + 500 l/m² (+ 15 %) vs. 1961-1990 bzw. + 245 l/m² (+ 7 %) vs. 1991-2020. Auf diese enorme atmosphärische Sogwirkung reagiert die Landoberfläche mit der tatsächlichen Verdunstung, was sehr hohe Verdunstungsraten von Wasserflächen und bei anhaltenden Niederschlagsdefiziten eine weitgreifende Ausschöpfung des Bodenwassers bis in tiefere Schichten zur Folge hat. Hinzu kommt, dass Wassermangel die tatsächliche Verdunstung unterdrückt und sich somit die bodennahe Luft zusätzlich erwärmt. Kritisch ist, dass über kurzfristige Niederschlagsüberschüsse keine Kompensation erreicht werden kann. Die Klimatische Wasserbilanz (Differenz von Niederschlag und potentieller Verdunstung) bezeichnet das potentielle Wasserdargebot. Im genannten Zeitraum baute sich in Sachsen ein kumulatives Defizit von – 844 l/m² vs. 1961-1990 bzw. – 702 l/m² vs. 1991-2020 auf.

Für das System Boden-Pflanze-Atmosphäre stellt das gleichzeitige und anhaltende Auftreten (Einwirkzeit!) von Temperatur- und Niederschlagsextremen besondere Risiken mit weitreichenden Folgen dar.