Herausforderung des Extremwetters Starkregen begegnen

Sanierung der Oberflächenentwässerung am Gremminer See

Gräfenhainichen, Sachsen-Anhalt

Bereiche des Südufers waren dauerhaft vernässt und so stand bei Niederschlagsereignissen der Rundweg an einigen Stellen regelmäßig unter Wasser. Das Hauptziel bei dieser Maßnahme war die Beseitigung der dauerhaften Vernässung der Südböschung des Gremminer Sees.

Dafür wurde die Uferböschung stabilisiert, Entwässerungsgräben vertieft und zusätzliche Gräben in Richtung Gremminer See angelegt. Im Ergebnis kann das anfallende Regenwasser nun effizienter in den See abfließen. Gleichzeitig konnte durch weitere Baumaßnahmen zusätzlicher Retentionsraum geschaffen werden, der bei Starkniederschlägen die Wassermassen aufnimmt und kontinuierlich an die Ableitgräben zum See abgibt.

Stichworte: Regenwassermanagement, Schutz vor Starkregen und Sturzfluten, Retentionsraum, Entwässerung

Umgesetzt im Zeitraum von 2023 bis 2024

Sanierung des Kanalsystems zum Hochwasserschutz

Blankenburg (Harz), Sachsen-Anhalt

Das bestehende Kanalsystem in Heimburg, einem Ortsteil von Blankenburg, war stark sanierungsbedürftig. Somit war die eigentliche Funktion nicht mehr gewährleistet und Wohnbebauungen waren nicht mehr zuverlässig vor einer Sturzflut des Teufelsbaches geschützt. Die Herstellung einer Umgehungsleitung war erforderlich, um den spezifischen Herausforderungen beengter Ortsverhältnisse, Höhenunterschiede und vorhandener Überbauung zu meistern.

Stichworte: Hochwasserschutz, Schutz vor Sturzfluten, Umgehungsleitung

Umsetzung ab Oktober 2021 unter Förderung des Europäische Struktur- und Investmentfonds und Finanzierung durch die Kommune

Masterplan zur Anpassung an klimawandelbedingte Starkregenereignisse

Zittau, Sachsen

Wiederholte Starkregenereignisse führten im Stadtgebiet Zittau in den Jahren 2010 bis 2014 regelmäßig zu erheblichen Schäden an Infrastruktur, Straßen, Gebäuden und auf landwirtschaftlichen Flächen.

Der „Masterplan Zittau“ zielt darauf ab, Regenwasser effektiv zurückzuhalten und dezentral abzuleiten, wodurch das Risiko der Überlastung des Kanalnetzes deutlich verringert wird. Berücksichtigt wurden die Ziele Erosionsschutz, Sedimentrückhalt und Verbesserung des Wasserrückhaltevermögens. Unter frühzeitiger Beteiligung der Öffentlichkeit konnten die Akteure zum gemeinsamen Handeln bewegt und Wege zur Minderung des Risikos aufgezeigt werden.

Stichworte: Bevölkerungsschutz, Infrastruktur, Starkregenrisikomanagement, Stadtgrün, Erosion, Gewässer, Wasserrückhalt, Planungsinstrumente, naturnah

Erstellt im Zeitraum von 2017 bis 2019 im Rahmen eines EU-Verbundprojektes (LIFE LOCAL ADAPT)

Maßnahmenkonzept unter Bürgerbeteiligung am Fließgewässer

Freital, Sachsen

Bei Starkregen nach Trockenperioden kam es wiederholt zu Bodenerosionen oberhalb des Poisenbachs. Die Analyse umfasste neben einer Ortsbegehung mit allen Beteiligten, eine Befragung von Anwohnern, Flächeneigentümern und Bewirtschaftern. Durch eine Modellierung der Bodenerosion und des Abflusses wurde die Bestandsaufnahme fachlich unterlegt. Im weiteren Verlauf wurden die Modellergebnisse öffentlich vorgestellt und hinsichtlich ihrer Plausibilität bewertet. Die weitere Bewertung der vier Maßnahmenvarianten wurde mit allen Beteiligten abgestimmt.

Im Ergebnis zeigte die fachliche Prüfung der Vorzugsvariante zudem Synergieeffekte, wobei bei geringem Flächenverbrauch der Bodenabtrag und die Abflussmengen auf dem Acker wirksam reduziert werden können.

Stichworte: Bauleitplanung, Bevölkerungsschutz, Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturschutz, Sensibilisierung, Beteiligung, Modellierung

Erstellt im Zeitraum von 2017 bis 2021 im Rahmen eines EU-Verbundprojektes (LIFE LOCAL ADAPT)

Neue Wege der Landnutzung im Klimawandel

Landkreis Sächsische Schweiz / Osterzgebirge, Sachsen

Im Mittelpunkt stand die Bewertung von Maßnahmen bei intensiv ackerbaulich genutzten Agrarräumen, wie das Anlegen von Hecken, die Umwandlung von Ackerland in Grünland oder Wald sowie die teilweise Wiederherstellung von Vernässungsflächen.

Ziele waren die Verbesserung des Hochwasserschutzes, der Schutz von Feuchtbiotopen und die Schaffung von Wasservorräten für Trockenperioden. Untersucht wurde, inwieweit der Wasserrückhalt in der Fläche durch Teich- und Dammanlagen verbessert werden kann und welche Maßnahmen zur Minderung der Folgen von Witterungsextremen beitragen. Darüber hinaus wurden die Maßnahmen bezüglich naturschutzfachlicher Fragestellungen (Biotopfunktion) und der Gewässerschutzfunktion zur Minderung punktueller und diffuser Gewässerbelastungen infolge Nährstoffeinträgen aus der Landwirtschaft bewertet.

Stichworte: Landwirtschaft, Starkregen, Vernässung, Erosion, Bevölkerungsschutz, Naturschutz, Wasserwirtschaft, Forstwirtschaft, Hochwasserschutz, Beteiligungsverfahren, Landschaftsrahmenpläne

Erstellt im Zeitraum von 2020 bis 2021 im Rahmen eines EU-Verbundprojektes (LIFE LOCAL ADAPT)

Sanierung eines multifunktionalen Gewässers

Blankenburg (Harz), Sachsen-Anhalt

Die Sanierung des Schlossteichs im Blankenburger Schlosspark leistet einen wertvollen Beitrag zum Klima- und Artenschutz. Das Gewässer wurde renaturiert und zahlreiche wasserbauliche Maßnahmen sorgen u. a. für eine dauerhafte Wasserzufuhr. Im umliegenden Schlosspark wurde das Hauptaugenmerk auf die Artenvielfalt gelegt. Der Teich dient darüber hinaus als Löschwasserentnahmestelle.

Stichworte: Renaturierung, Gewässer, Entsiegelung, Regenwassermanagement, Biodiversität, Wasserbau, Uferbefestigung, Entschlammung

Umgesetzt im Zeitraum von Mai bis August 2025 unter Förderung im Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“