Gegenüber dem Referenzeitraum 1961-1990 war im Bezugszeitraum 1991-2020 der überwiegende Teil der Flächen Sachsens von Zunahmen im jährlichen Auftreten von Starkregenereignissen (R95p, R99p) [4] und deren Intensität betroffen. Hieraus ergibt sich ein deutlicher Hinweis auf die Intensivierung des konvektiven Starkregengeschehens. Darüber hinaus erhöht sich auch die Regenmenge von Starkregenereignissen aus feuchtegesättigten Luftmassen (advektiv) um 7 % pro Grad Erwärmung (sog. „CC-Rate“).
Betrachtet man die Vegetationsperioden, ist eine Verminderung der Auftrittshäufigkeit von Starkregen in der Vegetationsperiode I (April bis Juni) sowie eine flächendeckende Erhöhung in der Vegetationsperiode II (Juli bis September) festzustellen.
Letztlich bedeuten die Änderungen im Starkregenverhalten, dass mittlere Niederschlagssummen einen zunehmend höheren Starkregenanteil aufweisen. Hieraus lässt sich schlussfolgern, dass länger andauernde niederschlagsarme bzw. -freie Witterungsabschnitte von Starkregenereignissen unterbrochen werden, was sich wiederum auf die Abflusseigenschaften der Bodenoberfläche auswirkt und zu mehr schnellabfließendem Oberflächenwasser führt.
Ergänzend sei noch erwähnt, dass der Niederschlag bei höheren Temperaturen im Winter eher als Regen denn als Schnee fällt bzw. die Schneedecke einen höheren Flüssigwassergehalt aufweist und somit höhere Schneelasten bspw. auf Waldbestände zur Folge hat.
[4] 95- und 99-Perzentile (Ereignisse, deren Regenmenge zu den größten 5 % (R95p) bzw. 1 % (R99p) der lokal aufgetretenen täglichen Regenmengen gehörte)