Es gibt keine einheitliche Definition von Dürre und Trockenheit. Aus meteorologischer, hydrologischer bzw. landwirtschaftlicher Sicht ist sie durch eine unterdurchschnittliche Wasserverfügbarkeit in Folge hoher Temperaturen und geringer Niederschläge über einen längeren Zeitraum gekennzeichnet. Das bisher größte Niederschlagsdefizit für Deutschland wurde für den Zeitraum April bis Juli 2018 gemessen. Laut dem Deutschen Wetterdienst waren die intensive Trockenheit und anhaltende Hitze im Sommer 2018 außergewöhnlich. Auch das Jahr 2019 und 2020 führten durch mangelnde Niederschläge zu einer weiteren Verschärfung der Trockenheit in Sachsen. Solche extremen Wetterlagen werden infolge des Klimawandels immer häufiger auftreten.

Gefahren

Aufgrund des ungewöhnlich trockenen und heißen Sommers 2018 kam es in der Landwirtschaft zu Schäden von rund 770 Mill. Euro. Aber auch die Wälder leiden unter der langanhaltenden Trockenheit. Schadinsekten, allen voran der Borkenkäfer, vermehren sich in trockenen und warmen Sommern besonders stark und finden ideale Bedingungen in den zusätzlich durch Wind- und Schneebruch geschädigten Wäldern. Das führt in Sachsen aktuell zum höchsten Borkenkäferbefall seit 1945. Die Folgen sind die Gefährdung der Waldfunktionen und hohe finanzielle Belastungen durch Wiederaufforstungen, bei gleichzeitig extrem niedrigen Preisen für das unplanmäßig eingeschlagene Holz. Zusätzlich gefährdet die Trockenheit die Verjüngungsfähigkeit.

Anpassungsmaßnahmen

Anpassungsmaßnahmen zielen auf die Minimierung von Schäden durch Trockenheit in der Land- und Forstwirtschaft und die Entwicklung von Strategien zur Vorsorge sowie Bewusstseinsbildung und Information ab. Da die witterungsbedingten Risiken sich durch den Klimawandel weiter erhöhen werden und die Ertragsstabilität gefährden, wird der Umgang mit produktions- und marktbedingten Risiken als Aufgabe jedes land- oder forstwirtschaftlichen Unternehmens immer wichtiger. Um klimabedingte Risiken zu verringern und zu streuen, kann auf vielfältige Instrumente und Maßnahmen in Kombination mit einer Kosten-Nutzenanalyse zurückgegriffen werden. Neben Maßnahmen im Bereich Bodenbearbeitung, Anbaumethoden und Bewässerung werden auch Versicherungen gegen Dürre an Bedeutung gewinnen. In der Forstwirtschaft ist der Waldumbau eine der wichtigsten Maßnahmenkomplexe.

Unter dem Motto »Wasser und du – Mehr wissen. Neu denken. Jetzt schützen« wird aufgezeigt, welche Herausforderungen auf uns zukommen und was Wirtschaft, Verwaltung und Privatpersonen tun können, damit Sachsen ein Land mit ausreichend Wasser in hoher Qualität bleibt. Grundlage dafür bildet das Handlungsprogramm »Zukunft Wasser für Sachsen«, dass 2024 von der Sächsischen Staatsregierung beschlossen wurde.