Die Veränderung des Klimas hat Auswirkungen auf Menschen, Tiere, Natur und Umwelt. Diese Auswirkungen werden als Klimafolgen oder Klimawirkung bezeichnet. Typische globale Klimafolgen sind beispielsweise das Schmelzen der allermeisten Gletscher, der Anstieg des Meeresspiegels oder die zunehmende Versauerung der Meere. Je nach örtlicher Gegebenheit und Sensitivität des betrachteten Systems können Klimafolgen sehr unterschiedlich ausfallen. Das bedeutet, dass sich ein und dieselbe Klimaveränderung (bspw. Temperaturerhöhung) auf die Natur und den Menschen unterschiedlich stark auswirken kann (bspw. Hitzebelastung in dicht bebauten Städten besonders hoch).
Aufgrund der geographischen Lage (Mitteldeutsches Trockengebiet) ist das Niederschlagsdargebot und -regime von jeher von großer Bedeutung für Sachsen-Anhalt. Die Trockenheit und Dürre des Jahres 2018 war ein außergewöhnliches Ereignis und führte unter anderem zu massiven Ernteeinbußen in der Landwirtschaft. Aufgrund der Tatsache, dass auch die Jahre 2019 sowie 2020 zu trocken waren – und das Jahr 2022 bisher auch ein Niederschlagsdefizit aufweist – befindet sich Sachsen-Anhalt seit 2018 in einer ununterbrochenen Dürrephase. Denn die leichten Niederschlagsüberschüsse aus dem Jahr 2021 konnten die Situation nur kurzfristig und nur minimal entspannen. Wie der Bodenfeuchteviewer des DWD zeigt, herrscht insbesondere in den tieferen Bodenschichten nach wie vor teilweiser extremer Wassermangel.
Die zweifelsfreie Zuschreibung eines Einzelereignisses (bspw. die andauernde Dürresituation) als direkte oder indirekte Folge des Klimawandels ist jedoch nicht zweifelsfrei möglich. Auch bei der Analyse und Bewertung von Klimafolgen betrachten wir daher wieder ausreichend lange Zeiträume, um seltenen Extremereignissen kein übermäßiges Gewicht beizumessen und damit Fehlinterpretationen zu vermeiden.