Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen, vor denen die Menschheit heute steht. Obwohl der wissenschaftliche Kenntnisstand zu den drohenden Gefahren und das Wissen über mögliche Handlungsoptionen in den vergangenen Jahrzehnten beachtlich gestiegen sind, lagen die globalen Emissionen der Treibhausgase – die Ursache für den vom Menschen gemachten Klimawandel – in den vergangenen Jahren noch immer auf einem bedenklich hohen Niveau.

Es kommt heute darauf an, die erfolgreichen Bemühungen zur Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft konsequent weiter zu verfolgen.

Schkopau_Kraftwerk

Treibhausgasminderung

Sachsen-Anhalt trägt seinen Teil zum Klimaschutz bei. Der Ausstoß von Treibhausgasen in Sachsen-Anhalt ist Anfang der 90er Jahre (vor allem durch den wirtschaftlichen Umbruch nach der politischen Wende) stark gesunken. Im Jahr 2000 lagen die Emissionen über 41 % unter dem Wert von 1990.

Nach einer längeren Phase, in der die Gesamtsumme der Emissionen nicht deutlich sank, erfolgten jedoch seit etwa 2018 deutliche Minderungen. Diese sind auf z. T. auf die in der Zeit relevanten Rahmenbedingungen zurückzuführen (Corona-Pandemie, Energiekrise durch den russischen Angriffskrieg), umfänglicher jedoch auf die verringerte Braunkohleverstromung, die zunehmend durch die erneuerbaren Energien substituiert wird.

Angegeben werden die Treibhausgasemissionen in sogenannten CO2-Äquivalenten. Darin sind neben CO2 alle weiteren relevanten Treibhausgase, wie beispielsweise Methan oder Lachgas, berücksichtigt. Da nicht alle Treibhausgase gleichermaßen zum Klimawandel beitragen, erfolgt eine Vereinheitlichung hinsichtlich ihrer Klimawirksamkeit – in Form von CO2-Äquivalenten (CO2e).

Ziel erreicht?

Laut der jüngsten Aktualisierung zum Bericht „Treibhausgasemissionen Bericht für Sachsen-Anhalt | Aktualisierung 2023“ konnte für die Jahre 2018-2023 folgende Bilanz gezogen werden:

2018: 34,0 Mio. t CO2e

2019: 30,8 Mio. t CO2e

2020: 28,8 Mio. t CO2e

2021: 30,6 Mio. t CO2e

2022: 28,8 Mio. t CO2e (Schätzung)

2023: 26,4 Mio. t CO2e (Schätzung)

Und wie geht es weiter?

Die Europäische Kommission hat im Dezember 2019 eine neue Wachstumsstrategie veröffentlicht und deren Umsetzung gestartet, um Herausforderungen in den Bereichen Klima- und Umweltschutz zu bewältigen (Green Deal). Das Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Wesentlicher Baustein des Green Deal ist ein Europäisches Klimagesetz.

Die Bundesregierung hat mit dem Bundes-Klimaschutzgesetz, das nach dem wegweisenden Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes novelliert wurde, im Jahr 2021 konkrete Minderungsziele festgelegt.

Die Treibhausgasemissionen werden im Vergleich zum Jahr 1990
  • bis zum Jahr 2030 um mindestens 65 Prozent, und
  • bis zum Jahr 2040 um mindestens 88 Prozent gesenkt.
  • Bis zum Jahr 2045 werden die Treibhausgasemissionen so weit gemindert, dass Netto-Treibhausgasneutralität erreicht wird.
  • Nach dem Jahr 2050 sollen negative Treibhausgasemissionen erreicht werden.

Auch Sachsen-Anhalt hat seine klima- und energiepolitischen Ziele weiterentwickelt. Auf Basis des Koalitionsvertrages der aktuellen Landesregierung sollen bis 2026 noch einmal 5,65 Millionen t CO2e eingespart werden, um das Erreichen der bundesweiten Klimaziele zu flankieren. Dazu wurde im Jahr 2024 ein „Ressortplan Klima“ verabschiedet.

Aktuelle Entwicklungen zum Klimaschutz in Sachsen-Anhalt

Neuste Entwicklungen zum Klimaschutz in Sachsen-Anhalt sind auf den Seiten des Ministeriums für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt (MWU) nachzulesen. Hier finden Sie auch detaillierte Informationen zum Klima- und Energiekonzept des Landes.

Das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt veröffentlicht regelmäßig aktualisierte Daten zu den Emissionen von CO2 im Land Sachsen-Anhalt. Auch Daten zur Energiebilanz sowie zur Stromerzeugung werden regelmäßig aktualisiert. Das Landesamt für Umweltschutz erstellt u.a. auf dieser Basis die Schätzung für die jeweiligen Vorjahre, für die noch keine amtlichen Daten vorliegen.